Am 8. Mai auch an Schicksal der Vertriebenen und Opfer kommunistischer Unrechtsregime erinnern
Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges erklärt der Vorsitzende der Union der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU und CSU (UdVA), Egon Primas:
Mit dem 8. Mai 1945 endete nicht nur ein furchtbarer Krieg, sondern auch eine Diktatur, die Deutschland ins moralische und politische Verderben geführt hat. Viele Millionen Opfer, vor allem Jüdinnen und Juden in der Shoah, mahnen uns, dass aus unserer Geschichte dauerhafte Verantwortung erwächst – für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde.
Aber der 8. Mai war nicht für alle ein Tag der Befreiung. Für Millionen Deutsche bedeutete das Kriegsende den gewaltsamen Verlust ihrer Heimat, von Hab und Gut sowie von Sicherheit und Würde. Flucht, Vertreibung, Deportation, Massengewalt – das war die Realität für viele Zivilisten in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa sowie in den damaligen Sowjetrepubliken. Als sich der Eiserne Vorhang senkte, trennte er nicht nur Nationen voneinander, sondern auch Familien und Freunde – und schnitt Millionen Menschen den Weg in die Heimat ab. Daher bleibt es wichtig, daran zu erinnern, dass diktatorische Regime auch nach dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus fortbestanden – und dass besonders die Menschen in der SBZ und DDR, die heimatverbliebenen Deutschen und auch die innerhalb der Sowjetunion deportierten Russlanddeutschen darunter zu leiden hatten. Wer am 8. Mai „Befreiung“ sagt, muss auch von den Jahrzehnten bis zur politischen Wendezeit sprechen.
Als Union der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten in der CDU und CSU treten wir daher dafür ein, dass das Gedenken am 8. Mai auch das Leid der Vertriebenen, der Opfer kommunistischer Gewalt und der deutschen Minderheiten mit einbezieht. Eine ehrliche Erinnerungskultur kennt keine Auslassungen. Nur so wird aus Erinnerung Verantwortung – für alle.